Virtuell kann eh alles abgebildet werden. Auch zutiefst menschliche Beratung. Wenn es sein muss. 2020 hat uns auch das gelehrt. Sehen wir uns die Möglichkeiten und Effekte an – am Beispiel von Outplacement-Beratung.
Outplacement eignet sich gut als Beispiel, da es zum Großteil Menschen betrifft, die mit beiden Beinen im Leben standen und mehrheitlich sehr PC-erfahren sind. Eine gute Voraussetzung für Distance-Meetings. Gleichzeitig betrifft Outplacement Menschen, denen oft der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und die den persönlichen Kontakt dringend benötigen. Sie müssen mit der neuen Lebenssituation fertig werden, oft Frustration, Unsicherheit und Rückschläge überwinden und sich auf neuem Terrain zurechtfinden. Das ist rein online oder am Telefon nicht so einfach einzufangen, wie es im persönlichen Gespräch der Fall wäre.
Auszug aus dem Experteninterview mit Frau Mag. Eva Selan und Herrn Dr. Peter Holzmüller
Wie online war Outplacement-Beratung im letzten Jahr?
Detailfragen: Betreuten Sie Ihre Kandidaten während der Covid-Zeit ausschließlich virtuell? In welchen Phasen ist das persönliche Gespräch besonders wichtig? Welche Tools eignen sich besonders gut für die virtuelle Beratung?
Blended Learning – also die Verwendung von virtueller und persönlicher Beratung – gehören bei uns seit mehr als einem Jahrzehnt zum Alltag. Die persönliche Beratung (jetzt nicht nur mit FFP2 Masken, sondern auch mit speziell für unsere Beratungen designtem Plexiglas) ist dabei für das Auffang- od. Erstgespräch zu bevorzugen, aber wir haben selbstverständlich auch erfolgreiche Zoom Sessions.
Von Videokonferenzen zwischen Kandidaten und Beratern bis hin zu unserem interaktiven Webcenter mit Assessements, Mustervorlagen, Webinaren und der internationalen Firmendatenbank D&B Hoovers. Unser gesamtes Berater-Team arbeitet via online-tools, um z.B. Lebenslaufchecks und Social Media Trainings oder auch FK Schulungen für Trennungsgespräche durchzuführen. Die Webinare umfassen das Netzwerken, Marketingpläne, Personal Branding, aber auch spezifisches zu Bewerbungsgesprächen, sowie Selbständigkeit / Interim Management.
Die Grundprämisse ist, je nach dem Wunsch unseres Gesprächspartners zu agieren. Ängstlichere Kandidaten bekommen mehr virtuell, weniger ängstliche mehr face to face.
Last, but not least gibt es unser neues Service Aktive Placement Digital: Hier werden Lebensläufe von Nicht FK mit tausenden Jobangeboten maschinell auf Passung untersucht.
Was aus dieser virtuellen Beratung werden Sie künftig beibehalten?
Zoom, Skype etc. werden sicher auch nach der Pandemie einen bestimmten Umfang haben. Das interaktive Webcenter mit persönlichen Zugangsdaten war vor Covid ein wichtiges Werkzeug und wird es auch nach Covid sein.
Vollständiges Experten- Interview erschienen am 12. April 2021 auf HRweb