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Positive Haltung bewahren bei einer Kündigung – Mindset für beide Seiten

Kündigungen sind für alle Beteiligten eine Herausforderung – sowohl für Unternehmen als auch für betroffene Mitarbeitende. Besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zeigt sich, dass eine professionelle und empathische Trennungskultur nicht nur den direkten Betroffenen hilft, sondern auch das Betriebsklima und die Unternehmensreputation nachhaltig beeinflusst.

 

Empathie als Schlüssel

Eine Kündigung ist mehr als ein administrativer Akt. Sie betrifft den Menschen hinter der Position. Empathie bedeutet, nicht nur die rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, sondern auch die emotionalen Aspekte ernst zu nehmen. Ein respektvoll geführtes Trennungsgespräch, das den betroffenen Mitarbeitenden Würde und Respekt entgegenbringt, kann die Situation deutlich erleichtern.

 

Fachlich richtig trennen versus der Mensch dahinter

Eine professionelle Kündigung sollte klar und transparent erfolgen. Doch oft wird die menschliche Komponente vernachlässigt. Ein rein sachlich geführtes Gespräch ohne emotionale Intelligenz kann Frustration und Unverständnis hervorrufen. Mitarbeitende sind keine Zahlen auf einer Bilanz, sondern Individuen mit Hoffnungen, Plänen und oft existenziellen Sorgen. Daher sollten Führungskräfte auf eine Balance zwischen Sachlichkeit und Mitgefühl achten.

 

Wie gelingt eine positive Haltung?

Eine positive Haltung beginnt bei der inneren Einstellung: Wer eine Kündigung als notwendige, aber nicht destruktive Maßnahme sieht, kann diese auch entsprechend vermitteln. Unternehmen sollten deutlich machen, dass Trennungen Teil einer größeren Strategie sind und nicht als Versagen einzelner Personen betrachtet werden.

Für betroffene Mitarbeitende hilft es, die Kündigung als Chance zu sehen. Der erste Schock ist unvermeidlich, aber ein proaktiver Umgang mit der neuen Situation – durch Netzwerken, Weiterbildung und Offenheit für neue Wege – kann helfen, den Blick nach vorne zu richten.

 

Typische Fehler durch ein falsches Mindset

Ein unprofessioneller Umgang mit Kündigungen kann gravierende Folgen haben:

  • Mangelnde Transparenz: Wenn Mitarbeitende von einer Kündigung überrascht werden, fühlen sie sich unfair behandelt.
  • Fehlende Wertschätzung: Wer Kündigungen nur als juristischen Prozess betrachtet, riskiert Frustration und negative Nachwirkungen.
  • Unsicherheit und Widersprüche: Unklare Kommunikation seitens der Führung verunsichert auch das verbleibende Team.
  • Emotionale Ignoranz: Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, austauschbar zu sein, leidet das Employer Branding nachhaltig.
 

Haufe (https://www.haufe.de/personal/hr-management/wie-kuendigungen-dem-unternehmen-langfristig-schaden_80_204394.html) beschreibt einen Fall dazu, in dem ein Unternehmen durch eine Kündigungswelle zwar kurzfristig Kosten einsparte, jedoch langfristig dem eigenen Erfolg schadete. Dies verdeutlicht, dass unprofessionell durchgeführte Kündigungen nicht nur das Betriebsklima, sondern auch die Unternehmensperformance negativ beeinflussen können.

 

Trennungen enttabuisieren

In vielen Unternehmen ist das Thema Kündigung ein Tabu. Doch ein offener Umgang damit kann helfen, Prozesse menschlicher zu gestalten. Trennungen sind Teil der Wirtschaft und können, wenn richtig gehandhabt, sogar zu langfristig positiven Entwicklungen führen. Beispielsweise bleiben Mitarbeitende, die fair behandelt wurden, oft mit dem Unternehmen verbunden und können in anderen Kontexten wieder wertvolle Kontakte sein.

 

News.at (https://www.news.at/wirtschaft/warum-unternehmen-nicht-oeffentlich-mit-kuendigungen-drohen-sollten) warnt davor, dass öffentliche Drohungen mit Kündigungen das Vertrauen der Belegschaft und das Ansehen des Unternehmens nachhaltig schädigen können. Beispiele wie die Ankündigungen von KTM, Bosch und Volkswagen zeigen, wie solche Maßnahmen das Betriebsklima und die externe Wahrnehmung negativ nachhaltig beeinflussen.

 

Kompromisse als Lösung?

Nicht jede Kündigung muss abrupt enden. Unternehmen könnten Alternativen wie Freistellungen, Outplacement-Programme oder Übergangsregelungen anbieten, um den Prozess für beide Seiten angenehmer zu gestalten. Ein flexibles Mindset hilft, individuelle Lösungen zu finden, die sowohl dem Unternehmen als auch den Mitarbeitenden entgegenkommen.

 

Eine wertschätzende Trennungskultur zahlt sich aus

Kündigungen sind schwer, doch mit der richtigen Haltung lassen sie sich professionell und menschlich zugleich gestalten. Empathie, klare Kommunikation und ein offener Umgang mit dem Thema helfen dabei, den Prozess für alle Seiten positiv zu beeinflussen. Denn letztlich zeigt sich die Qualität eines Unternehmens nicht nur daran, wie es Talente gewinnt, sondern auch daran, wie es sich von ihnen trennt.