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Image und innere Kündigungen gehen oft Hand in Hand

Einer aktuellen Gallup Studie aus dem Jahr 2023 (Quelle: New Work Experience) ist klar zu entnehmen, dass jeder fünfte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin in Deutschland emotionale Bindung zum Arbeitgeber hat. Dies führen Expert:innen zum einen auf eine mittlerweile hohe Wechselbereitschaft von Mitarbeitenden zurück, übersehen werde dabei allerdings auch innere Kündigungen von bereits gekündigten Personen.

 

Was unter „innere Kündigung“ verstanden wird

Der Begriff „Innere Kündigung“ beschreibt den Zustand, in dem Mitarbeitende zwar physisch anwesend sind, jedoch jegliches Engagement und Eigeninitiative eingestellt haben. Erstmals 1983 von Reinhard Höhn definiert, verweigern Betroffene bewusst die aktive Teilnahme am Unternehmensgeschehen und ziehen sich in eine passive Rolle zurück. Dieses Phänomen entsteht oft durch enttäuschte Erwartungen und mangelnde Wertschätzung, was zu einer schleichenden Distanzierung vom Arbeitsplatz führt.

Die Konsequenzen einer inneren Kündigung sind für Unternehmen gravierend: Produktivitätseinbußen, erhöhte Fehlerquoten und ein negatives Betriebsklima können die Folge sein. Besonders alarmierend ist, dass die Unzufriedenheit mit Führungskräften häufig als Hauptursache identifiziert wird. Eine Studie zeigt, dass mangelnde Führungskompetenz maßgeblich zur inneren Kündigung beiträgt. Es ist daher essenziell, dass Führungskräfte ihre Kommunikationsfähigkeiten stärken und ein Arbeitsumfeld schaffen, das Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, um dem Phänomen der inneren Kündigung entgegenzuwirken.

 

Führungsfehler, die zu eine innere Kündigung führen

In der klassischen Literatur zum Thema „Innere Kündigung“ werden folgende Gründe seit Mitte der 1980iger Jahre genannt, die bis heute ihre Gültigkeit besitzen:

  • Fehlende Aufgabenverteilung, die zu Unverständnis, Überforderung, Unterforderung oder Missverständnissen führen
  • Autoritäre Verhaltensweisen und fehlende Anerkennung von Wünschen der Mitarbeitenden
  • Absichtliches Zurückhalten von Informationen
  • Fehlendes konstruktives Feedbackverhalten
  • Ignorieren von Konflikten zwischen untergebenen Mitarbeitenden oder innerhalb eines Teams
  • Kein Verständnis für private Probleme eines Mitarbeitenden, welches sich auf die Arbeitsmoral und Produktivität auswirkt

Viele dieser Fehlverhalten sind antrainiert worden und können, dies sei hier explizit erwähnt, auch wieder abtrainiert werden. Der Fokus auf Reflektion und Empathie oder auch Methoden wie 360 Grad- Feedbacks können diesen Verhalten aktiv entgegengesteuert werden.

 

Innere Kündigung und Imageverlust

Die innere Kündigung, bei der Mitarbeitende zwar physisch anwesend, jedoch emotional und mental von ihrer Arbeit distanziert sind, kann erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmensimage haben. Unmotivierte Mitarbeitende neigen dazu, ihre Unzufriedenheit nach außen zu tragen, was das Ansehen des Unternehmens sowohl bei Kunden als auch potenziellen neuen Talenten negativ beeinflusst. Ein angeschlagenes Image erschwert die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte und kann zu einem Vertrauensverlust bei bestehenden Kunden führen.

 

Kosten der inneren Kündigung

Die finanziellen Folgen der inneren Kündigung sind beträchtlich. Laut einer Gallup-Studie (Quelle:  New Work Experience) belaufen sich die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten durch Produktivitätseinbußen aufgrund innerer Kündigung in Deutschland 2024 auf etwa 132,6 bis 167,2 Milliarden Euro. Überträgt man diese Zahlen proportional auf Österreich, ergibt sich ein geschätzter jährlicher Verlust von etwa 10 bis 12 Milliarden Euro. Diese Kosten resultieren aus Faktoren wie erhöhten Fehlzeiten, geringerer Produktivität und einer höheren Fluktuationsrate. Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur direkte finanzielle Verluste, sondern auch langfristige Nachteile im Wettbewerb.

 

Weiterbildung und Schulungen minimiert Kosten

Mit gezielten Weiterbildungsmaßnahmen, die das Bewusstsein von Verantwortlichen nicht nur schärfen, sondern nachweisbar zu Verbesserungen führen, wie Coachings oder Führungskräfte-Entwicklungsprogramme, werden innere Kündigungen bereits frühzeitig erkannt und mit passenden Maßnahmen im besten Fall beseitigt. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

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