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Innere Kündigung erkennen und handeln, bevor es teuer wird

Die innere Kündigung ist ein schleichender, aber wirkungsvoller Prozess. Mitarbeitende, die emotional nicht mehr an das Unternehmen gebunden sind, erscheinen zwar pünktlich und erledigen ihre Aufgaben – doch das Engagement, die Eigeninitiative und die Identifikation mit dem Unternehmen haben oft bereits stark nachgelassen. Diese Form des Rückzugs bleibt lange unbemerkt, kann aber erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Kultur einer Organisation haben.

Unzufriedene Mitarbeitende sind selten isolierte Fälle. Ihr Verhalten wirkt sich auf Kolleg:innen, Teams und die gesamte Atmosphäre im Unternehmen aus. Der „Dienst nach Vorschrift“ wird schnell zum Stimmungsmacher – oder besser gesagt: zum Stimmungskiller. Die Konsequenzen reichen von Produktivitätsverlusten über vermehrte Krankenstände bis hin zu erhöhter Fluktuation. Die Kosten für das Unternehmen sind enorm, wenn auch oft nicht direkt messbar: Fehlzeiten, Ineffizienz, demotivierte Teams, Innovationsverlust und eine sinkende Arbeitgeberattraktivität.

Das Gefährliche an der inneren Kündigung ist ihre Unsichtbarkeit. Sie passiert selten über Nacht, sondern entwickelt sich schleichend. Oft beginnt es mit Unzufriedenheit, dem Gefühl, nicht gehört oder nicht gesehen zu werden. Wenn Mitarbeitende keine Entwicklungsperspektiven sehen oder sich in ihrer Rolle unterfordert oder überfordert fühlen, kann sich eine innere Distanzierung einschleichen. Diese bleibt im Alltag häufig unentdeckt, da Betroffene ihre Aufgaben zwar weiterhin erledigen, jedoch ohne Engagement und Kreativität.

Aus HR-Perspektive bedeutet das: Es braucht eine klare Sensibilisierung für Anzeichen innerer Kündigung. Dazu zählen häufige Dienst nach Vorschrift, verminderte Kommunikation, sinkende Beteiligung an Projekten oder ein Rückzug aus sozialen Strukturen. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie müssen in der Lage sein, diese Signale frühzeitig zu erkennen und Gespräche zu führen, die nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Motivation und emotionale Bindung abzielen.

Unternehmen können proaktiv gegen innere Kündigung vorgehen. Dazu zählen regelmäßige Feedback- und Entwicklungsgespräche, transparente Kommunikation, Wertschätzung und eine Führungskultur, die psychologische Sicherheit fördert. Auch Weiterbildungsangebote und individuelle Entwicklungspfade tragen dazu bei, Mitarbeitende emotional gebunden und motiviert zu halten.

Doch nicht immer führt ein Dialog zur Wende. In manchen Fällen ist eine wertschätzende Trennung die bessere Lösung – für die betroffene Person ebenso wie für das Unternehmen. Wichtig ist dabei, dass diese Entscheidung mit Respekt, Klarheit und Unterstützung umgesetzt wird. Professionelles Trennungsmanagement, wie es LHH bietet, sorgt dafür, dass solche Prozesse strukturiert, menschlich und zukunftsorientiert verlaufen. Es schafft Raum für Neuanfänge statt für Frust, Stillstand oder versteckte Kosten.

Fazit: Innere Kündigung ist kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles Warnsignal. Organisationen, die hinschauen, ansprechen und konsequent handeln, sichern nicht nur ihre Leistungsfähigkeit, sondern auch ihre Kultur und Attraktivität als Arbeitgeber.

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