LHH / OTM erhebt jährlich eine Statistik der österreichischen Outplacement Beratung. Dabei wird bei Personalabbau mit Unternehmen aller Branchen zusammengearbeitet und die betroffenen Mitarbeiter bei der beruflichen Neuorientierung unterstützt.
Über den Sucherfolg, den „richtigen“, neuen Job zu finden
Die durchschnittliche Suchdauer liegt 2020 bei 21,8 Wochen, also etwas weniger als ein halbes Jahr, gegenüber früher ziemlich unverändert. Im Krisenjahr 2008 war sie mit 29 Wochen auf dem höchsten Niveau, es dauerte damals etwa ein drei Viertel Jahr bis eine neue adäquate Stelle gefunden war.
Grafik Suchdauer: 2003 = 22,8 Wochen; 2008: 29 Wo, 2020: 21,8 Wo
Nach dem Geschäftsführer von LHH / OTM, Dr. Peter Holzmüller „hat Corona bisher noch nicht unmittelbar zur längeren Suchdauer geführt. Was wir jedoch annehmen ist in Zukunft zumindest das Niveau der letzten Krise also um mindestens ein Drittel länger“.
Derzeit ist oft Kurzarbeit beantragt, eine weitere Verlängerung dieser noch offen. Alle orientieren sich neu und warten ab wie schlimm es tatsächlich kommt. Bis Ende des Jahres werden nun Sozialpläne verhandelt. Mit Kurzarbeit wird die erste Krisenphase überbrückt Wo der Kostendruck steigt ist der Personalabbau nicht mehr weit.
Ü50 brauchen bei der Stellensuche länger als Jüngere
Grafik Suchdauer nach Alter: unter 40: 17,9 Wochen, 40 – 45 Jahre: 22,7 Wochen, 46 -50 Jahre: 20,8 Wochen Über 50 Jahre: 23, 3 Woche
Das höhere Alter wird bei der Stellensuche zunehmend zum Nachteil. Es kommt also zu einer zunehmenden Polarisierung im Arbeitsmarkt. Gerade jene die zuvor jahrelang in ein und demselben Unternehmen waren, brauchen Hilfe: Wie präsentiere ich mich in Jobnetzwerken wie Xing/LinkedIn? Wie präsentiere ich mich im Gespräch so souverän, dass ich den entscheidenden Vorteil gegenüber dem nicht-gecoachten Mitbewerber habe. Wie erweitere ich mein persönliches und soziales Netzwerk?
Was tun? Entscheidend ist das Netzwerk!
Das persönliche Kontaktnetz ist mit 61% die erfolgreichste Suchstrategie
Im offenen Stellenmarkt wurden dagegen nur 23 % über Stellenanzeigen und 10% über Personalberater platziert.
Grafik Suchstrategien: Kontaktnetz 61%, Personalberater 10%, Direktansprache 6%, Stellenanzeigen 23%
Fachkräftemangel führt zu mehr Mobilität
Die Branchenmobilität beträgt beinahe die Hälfte, 44% unserer Kandidaten ist es gelungen die Branche zu wechseln.
Die funktionale Mobilität beträgt nur 20%, d.h. ein Fünftel hat bei der Neuorientierung eine Stelle mit einer neuen Funktion gefunden.
Wie schaut der typische Outplacement Kandidat aus?
- 55% sind Männer, 45% Frauen,
- Durchschnittsalter 47 Jahre, Tendenz unverändert
- Dauer des letzten Dienstverhältnisses etwa 11 Jahre, gleichbleibend.
- Kündigungsgründe sind vorrangig Reorganisationen (56%), d.h.: durch Strukturwandel verursacht. Danach folgt durch Rationalisierung (28%), also durch konjunkturelle Gründe, verursachter Abbau.